Paletten im Zeitalter der steigenden Rohstoffpreise
Paletten sind ein nicht wegzudenkendes Gut in der Transportlogistik. Sie haben sich über die Zeit als Ladehilfsmittel bewährt und bieten durch den Tauschpool eine komfortable Möglichkeit der Rückführung des Leergutes sowie der Wiederverwendung.
Zwischen 2010 und 2020 war der Preis für Massivholz und somit abgeleitet der Preis für die Euro-Paletten relativ stabil. Was ist also in den vergangenen zwei Jahren geschehen und welchen Einfluss hat dies auf Ihre Lademittel?
Mit Beginn der Corona-Krise ist ein zusätzlicher Bau-Boom ausgebrochen. Innerhalb von einem Jahr (2020 bis 2021) ist der Rohstoffpreis für Bauholz an der US-Rohstoffbörse Chicago um fast 600% gestiegen. Aufgrund des hohen weltweiten Bedarfs an Holz, wurde um den Verbrauch zu decken, unter anderem von Seiten Chinas und den USA vermehrt Holz aus Europa beschafft. Dies führte unvermeidlich zu einer Verknappung der ohnehin bereits durch den Bau-Boom reduzierten Ressource Holz.
Erschwerend kommt der Krieg in der Ukraine hinzu. Ein Großteil der EPAL-Europaletten wurden in der Ukraine durch lizensierte Unternehmen gefertigt. Durch die zusätzlichen Sanktionen/Embargos gegen Belarus und Russland, fehlt auch das in der Vergangenheit importierte Holz für die Palettenproduktion in Europa.
Sie sehen, der Kreis schließt sich langsam und der Einfluss der Faktoren auf jede einzelne Europalette wird sichtbar. So lag der Preis für eine neue Europalette im Jahr 2011 noch bei ca. 8,50€, liegt er aktuell im Juni 2022 bei ca. 21,50€, sofern überhaupt verfügbar.
Da wir davon ausgehen müssen, dass sich das Preisniveau nicht mehr signifikant verändern wird, sind wir wie andere Branchen auch gezwungen, auf die zusätzlichen Kostensteigerungen zu reagieren.