Der Aufbruch zu einer Erfolgsgeschichte: Die Anfänge der John Spedition

1945 begann Horst John mit der Organisation von Versorgungstransporten für die Amerikaner von Fulda nach Berlin und Frankfurt. Bald darauf gründete er Niederlassungen in Frankfurt und Berlin, gefolgt von Wuppertal und Hahn. Im Jahr 1962 wurde das Transportgeschäft in Fulda erweitert und zu einer Spedition ausgebaut. In den frühen 1990er Jahren wurden zwei weitere Speditionen erworben. Seit der Gründung der CargoLine Logistics Network GmbH ist die John Spedition in allen Bereichen der Logistik tätig. Das Unternehmen beschäftigt derzeit über 100 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen jährlichen Umsatz von etwa 25 Millionen Euro.

Von leeren Regalen und vollen Auftragsbüchern

Mit Vollgas in die Zukunft: Ganz Europa trifft sich in Eichenzell

Auf der Autobahn nerven sie, die Brummis – vor allem, wenn sie sich mal wieder ein „Elefantenrennen“ liefern. Man führt sich allerdings nur selten vor Augen, dass von den  4,637 Milliarden Tonnen Gütern, die beispielsweise 2021 in Deutschland transportiert wurden, 3, Milliarden Tonnen im Lkw mitgefahren sind. In der Quintessenz bedeutet das: Wenn es die Brummis nicht gäbe, blieben die Regale im Supermarkt tatsächlich größtenteils leer.

Eine ähnliche Situation herrschte vor 70 Jahren, als Horst John in Fulda eine Speditionsfirma gründete: Nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Regale in ganz Deutschland leer und das junge Unternehmen stellte im Auftrag der amerikanischen Besatzungsmacht die Lebensmittelversorgung wieder her. Nur 20 Prozent der Ladung waren damals andere Güter.

„Begonnen haben wir mit alten Soldaten, ganz jungen Männern und sechs eigenen Lkw“, erinnert sich Gislinde John, die Witwe des Firmengründers heute. Auch zwölf Subunternehmer waren von Anfang an mit eingebunden. Vom Distributionsbüro am Martin-Luther-Platz (im späteren Gebäude von Fink & Vogel) machten sich die Fahrer auf den Weg.

Ihr Ziel war oft Berlin. „Das war eine Reise von drei bis vier Tagen mit einem Lkw mit zwei Hängern. Die Warenbegleitscheine durften keine Tippfehler haben und mussten in sechsfacher Ausführung vorliegen“, erzählt die Seniorchefin. Trotz der peniblen Dokumentation war es viele Jahre lang üblich, dass die kompletten Waren an jeder innerdeutschen Grenze entladen und überprüft wurden. 

Mit der Währungsunion im Jahr 1948 begann das Unternehmen mit der Einrichtung fester Linienverkehre. Frankfurt, Berlin und Rhein-Ruhr (Wuppertal) waren künftig die regelmäßigen Ziele, wo auch kleine Niederlassungen aufgebaut wurden, die Fracht für die Rückfahrt nach Fulda organisierten. Die Industrie hatte sich zwischenzeitlich so gut erholt, dass nach und nach die Milchwerke Fulda, Teppichhersteller Dura oder auch die Gummiwerke zu den festen Kunden der Spedition gehörten.

Die John Spedition entwickelte sich in den Folgejahren so erfolgreich, dass man im Jahr 1959 den ersten Azubi einstellte. Welchen Glücksgriff man mit dem damals 14-jährigen Klaus Schröder gemacht hatte, stellte sich erst viele Jahre später heraus: Aus dem jungen Kaufmannsgehilfen wurde nach dem viel zu frühen Tod von Firmengründer Horst John im Jahr 1979 der Geschäftsführer. Inzwischen war das Unternehmen so gewachsen, dass eine größere Speditionsanlage in Kohlhaus gebaut und 1962 bezogen wurde – es war nicht der letzte Umzug in der Firmengeschichte. „1993 waren wir vom Platz her auf dem Firmengelände an unsere Grenzen gekommen“, Klaus Schröder stellt die Weichen der Spedition mit Entschiedenheit in Richtung Zukunft.

Über Kontakte zum damaligen Eichenzeller Bürgermeister Helmut Gladbach erwarb der Geschäftsführer 1992 im Eichenzeller Industriepark Rhön mit viel Weitblick ein ausreichend großes Grundstück, das 1993 bezogen wurde – und bis zum heutigen Tag schon mehrfach erweitert werden konnte. Ursache dafür war ein weiterer wichtiger Schritt im Jahr 1993: Schröder gründete mit sechs weiteren Gesellschaftern den Kooperationsverbund „CargoLine“. Das Netzwerk mit der Kernkompetenz Stückgut engagierte sich zunächst auf dem bundesweiten Markt, nahm im Lauf der Zeit aber auch zunehmend Europa ins Visier.

„Das Speditionsgeschäft hat sich in den vielen Jahren grundlegend verändert“, betont der ehemalige Geschäftsführer. „Das einzige, was annähernd gleich geblieben ist, sind die Lkw, die Güter transportieren.“ Aus dem einst recht hemdsärmeligen Job, bei dem es die Disponenten und Lkw-Fahrer fast ausschließlich mit Warenscheinen und Versandleitern zu tun hatten, ist heute eine nahezu papierlose digitale Logistik erwachsen, die mitunter an die Börsenmakler erinnert. Schröder: „Erst  wird ein Kunde akquiriert, dann werden Preise gemacht und schließlich Frachtraum gekauft“.

Der Transport ist nicht mehr ausschließlich eine Lkw-Fahrt mehr von A nach B, sondern wird auch als organisatorischer Workflow über mehrere Stationen (Umschlagplätze) gesteuert. Ein europaweit bedeutsamer Dreh- und Angelpunkt dabei ist das zentral gelegene Gelände der John Spedition in Eichenzell: Seit 1996 ist hier bereits das deutsche HUB aller CargoLine-Partner. Seit 2012 wird im Industriepark Rhön zudem auch der internationale nächtliche Warenaustausch abgewickelt. 

Und wo steuert die John Spedition jetzt hin? „Zu meiner Zeit hat sich das Speditionsgeschäft auf den Bereich B to B (Business to Business) konzentriert. Mit der Globalisierung und Internetshopping müssen wir uns auch dem Bereich B to C (Business to Consumer) öffnen“, ist Klaus Schröder überzeugt. „Die Menschen bestellen heute nebenbei mit ihrem Tablet von unterwegs Gartenmöbel direkt beim Hersteller, die der dann ohne Zwischenhandel direkt zum Privatkunden bringen lässt“. Nein, Drohnen hat die John Spedition deshalb noch nicht in ihrem Fuhrpark.

Die John Spedition hat sich im Laufe der Jahre grundlegend verändert und ist heute eine moderne, digitale Logistikorganisation. Mit ihrem zentralen Standort in Eichenzell und dem deutschen HUB aller CargoLine-Partner spielt sie eine bedeutende Rolle im europaweiten Güterverkehr. Die Spedition ist bereit, sich den neuen Herausforderungen der Globalisierung und des B to C-Bereichs zu stellen und mit Entschiedenheit in eine vielversprechende Zukunft zu steuern.

Fordern und Fördern

Im Januar 2011 übernahm Birgit Bergemann die Position von Klaus Schröder als langjährige Mitarbeiterin. Schon im darauffolgenden Jahr brachte sie den Europahub der CargoLine nach Eichenzell und ermöglichte jungen, hochengagierten Mitarbeitern die Besetzung frei gewordener Bereichsleiterpositionen aufgrund von Ruhestand. Birgit Bergemann betont stolz:

„In der Logistik ist man nur erfolgreich, wenn man sich den Bedürfnissen der Verlader anpasst, beispielsweise im Bereich B2C, kompetent ist und zuverlässig arbeitet. Aus diesem Grund spielen die gründliche Aus- und kontinuierliche Weiterbildung, die teils intern, teils in der CargoLine-eigenen Akademie stattfinden, eine zentrale Rolle bei der John Spedition. Im Gegenzug für ihr Engagement bieten wir Mitarbeitern nach dem Motto „Fordern und Fördern“ langfristig Perspektiven bis hin zu Führungspositionen. Dafür bedanken sie sich mit einer geringen Fluktuation“.

Im Fokus der 52-Jährigen steht derzeit der Ausbau der internationalen Verkehre: „Durch die Zugehörigkeit zum leistungsstarken CargoLine-Netzwerk mit seinen NightLineEurope-Produkten, die beispielsweise Fixtermine und Lieferscheinquittungen in 30 europäischen Ländern ermöglichen, sehen wir uns in diesem Bereich sehr gut aufgestellt.“


Die John Spedition hat sich zu einer modernen, digitalen Logistikorganisation entwickelt und ist bereit, den neuen Herausforderungen der Globalisierung und dem B-to-C-Bereich entgegenzutreten. Mit ihrem zentralen Standort in Eichenzell und dem deutschen HUB aller CargoLine-Partner spielt sie eine bedeutende Rolle im europaweiten Güterverkehr. Unter der Leitung von Birgit Bergemann konzentriert sich das Unternehmen auf den Ausbau der internationalen Verkehre und profitiert von der starken Positionierung im leistungsstarken CargoLine-Netzwerk. Mit Engagement, kontinuierlicher Weiterbildung und dem Motto „Fordern und Fördern“ bietet die John Spedition ihren Mitarbeitern langfristige Perspektiven bis hin zu Führungspositionen. Diese strategischen Ausrichtungen und die Nutzung von NightLineEurope-Produkten ermöglichen der John Spedition eine vielversprechende Zukunft.

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